Interview mit Straßen.NRW: Infrastruktur bedarfsgerecht ausbauen!

Interview mit Straßen.NRW: Infrastruktur bedarfsgerecht ausbauen!

Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) ist ein Teil der Landesverwaltung. Er plant, baut und betreibt die Bundes- und Landesstraßen im bevölkerungsreichsten Bundesland.

 

InfraTech: Welches ist die größte Herausforderung für den NRW Infrastruktur Markt?

Thomas Oehler, Abteilungsdirektor Technik bei Straßen.NRW: Vor Herausforderungen stellt uns der Verkehrswandel, aber auch nicht erst seit gestern. Als einer der großen Baulastträger gestalten wir die Grundlagen für Mobilität in Nordrhein-Westfalen, indem wir die Infrastruktur bedarfsgerecht ausbauen. Dazu gehört auch, dass wir gemeinsam mit anderen Beteiligten die Planungs- und Bauprozesse beschleunigen müssen und die Digitalisierung und Vernetzung vorantreiben. So ermöglichen wir die Mobilität heute und morgen.
 

Letztes Jahr hatte auch Deutschland mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen durch starke Überflutungen. Sind dadurch neue Produkte entstanden in Ihrem Unternehmen?

Die Flutkatastrophe Mitte 2021 hatte verheerende Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur in weiten Teilen des Landes. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat es uns aber durch erhebliche Erleichterung in den Vergabeverfahren möglich gemacht, dass wir schnell und unbürokratisch handeln konnten. Gemeinsam mit der Bauindustrie haben wir dann nach Lösungen für einen schnellen und nachhaltigen Wiederaufbau  gesucht - und die haben wir auch gefunden.
 

Welche Projekte wurden direkt nach den Überflutungen realisiert um die Infrastruktur wieder aufzubauen?

Gemeinsam mit der Politik und der Bauindustrie haben wir alles in Bewegung gesetzt, um den Menschen in den Flutgebieten schnellstmöglich wieder eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wir haben zum Beispiel zerstörte Brücken so oft es ging mit Hilfe innovativer Schnellbauweisen verschiedener Firmen und innerhalb nur wenigen Wochen neu errichtet, und das stabiler in Hinblick auf mögliche Starkregenereignisse in der Zukunft. So konnten wir bis heute von den insgesamt 15 zerstörten Brücken sieben neu bauen. Vier weitere befinden sich noch im Bau und an den verbleibenden Bauwerken beginnen die Arbeiten in Kürze. Die neue Brücke in Hagen-Priorei an der L701 konnte nur knapp zwei Monate nach dem Hochwasser wieder für den Verkehr freigegeben werden.

 

Das Deutsche Infrastrukturnetz, sowie Brücken, Tunnel sind schwer zu unterhalten. Wie wird dies bewerkstelligt von Auftraggeberseite bzw. gibt es Innovationen in diesem Bereich (gibt es nennenswerte Pilotprojekte?

Wir setzen auf Digitalisierung und Vernetzung und sind auch bereit, neue Wege zu gehen. Wir bauen eine moderne Verkehrs- und Tunnelleitzentrale auf. Auch in der Unterhaltung von Brückenbauwerken halten neue Verfahren Einzug: Zum Beispiel werden Bauwerksprüfungen unter anderem mit GPS gesteuerter Technik durchgeführt. Zudem arbeiten wir gemeinsam mit diversen Partnern aus Wissenschaft, Straßenbau, Telekommunikation sowie Fahrzeug- und Softwareherstellern an intelligenten Lösungen zur Verkehrslenkung. Dazu gehören zum Beispiel Forschungsprojekte, die sich damit befassen, wie die Straße mit einem Auto kommuniziert, um vernetztes, autonomes Fahren zu ermöglichen. In einem anderen Projekt geht es darum, dass Ampeln mit Hilfe künstlicher Intelligenz den Verkehr bedarfsgerecht steuern.
 

 

Wie kann die Branche über ausreichend und gut ausgebildetes Personal verfügen bzw. neue Talente anwerben?

Straßen.NRW hat einen zukunftsrelevanten Auftrag. Mobilität heute, morgen und bis in die unbekannte Zukunft zu ermöglichen, ist eine fordernde und vielfältige Aufgabe, die verschiedene Tätigkeitsbereiche umfasst - von Umweltschutz über Digitalisierung und IT bis zur Verwaltung. Die eigene Wirksamkeit ist direkt erlebbar und leistet einen Beitrag für uns alle, die Gesellschaft, Umwelt und auch Wirtschaft des Landes NRW. Darum brauchen wir engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen wir einen sicheren Arbeitsplatz bieten, der flexibel, facettenreich und zukunftsorientiert ist. Eine qualifizierte Ausbildung gehört dazu. Und was der Landesbetrieb zu bieten hat, wollen und müssen wir künftig noch mehr in das Bewusstsein der jungen Leute, der Generationen von Morgen, bringen.
 

Ab 2030 dürfen keine Autos mit Verbrennermotor mehr verkauft werden in Europa. Was sind hieraus die Folgen für das Straßennetz in Europa? Und wie reagiert Ihre Organisation hierauf?

Als Landesbetrieb verfolgen wir einen klaren Auftrag, der unabhängig von der Antriebsart der Verkehrsmittel für uns Bestand hat: Wir planen, bauen, erhalten und betreiben Infrastruktur im Land NRW, um uns allen Mobilität heute und morgen zu ermöglichen, bedarfsgerecht und zukunftsorientiert. Wir bauen Straßen fürs Leben. Damit sind zum Beispiel auch der Radverkehr sowie der barrierefreie Aus- und Umbau von Bundes- und Landesstraßen Themen, mit denen wir uns beschäftigen.

 

Mehr Informationen finden Sie auf www.strassen.nrw.de oder www.infratech.de.






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